Leitbild

Leitbild des Museums Landschaft Eiderstedt

Das Museum ist das kulturhistorische Museum der Landschaft Eiderstedt. Es konzentriert sich darauf, Relikte aus der Geschichte der geografisch und historisch ein Einheit bildende Halbinsel Eiderstedt zu sammeln, zu erforschen, zu bewahren und in themenbezogenen Ausstellungen Wissen über die Kulturgeschichte der Landschaft zu vermitteln. Dabei versucht es, möglichst viele Menschen anzusprechen und zu involvieren. Zudem nimmt das Museum seine Verantwortung gegenüber dem denkmalgeschützen Haus, in dem es untergebracht ist, ernst.

Eine wichtige Leitlinie des Museums ist die ICOM-Museums-Definition von 2023:

„Ein Museum ist eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch.“

Das Museum Landschaft Eiderstedt (MLE) will das Interesse der Bürgerinnen und Bürger in St.Peter-Ording und in Eiderstedt für die Kultur in Vergangenheit und Gegenwart anregen und unterstützen; es will gleichzeitig auch den Gästen in der Region die kulturelle Besonderheit der Landschaft Eiderstedt vermitteln.

Dazu hat sich der Betreiberverein des Museums folgende Ziele gesetzt:

  • Pflege und Erhalt des Museums mit seiner Tätigkeit zu unterstützen
  • mit seiner Tätigkeit die touristische Attraktivität der Kulturlandschaft Eiderstedt und des Kurortes St. Peter-Ording zu fördern
  • durch (…) öffentlichen Veranstaltungen das kulturelle Leben zu intensivieren
  • für die Begegnung zwischen den Generationen auf dem Gebiet der kulturellen Verständigung ein Forum zu bieten, insbesondere jungen Bürgern und Bürgerinnen eine Entfaltung ihrer kreativen Ideen zu ermöglichen
  • mit Sonderausstellung einen lebendigen Ort zu schaffen, an dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt
  • die Verantwortung für die besonderen Herausforderungen des denkmalgeschützten Gebäudes ernst zu nehmen
  • trotz der beschränkten Anpassungsmöglichkeiten des Gebäudes die Verbesserung der Barrierefreiheit anzustreben 
  • durch Kooperationen mit verschiedensten Organisationen das Netzwerk des Museums zu erweitern 
  • mit dem Angebot eines freiwilligen sozialen Jahrs in der Kultur und der Ermöglichung von Praktika im Rahmen der Hochschulausbildung zur Partizipation junger Menschen beizutragen.

Das Museum Landschaft Eiderstedt soll als ein Ort gesehen werden, an dem Menschen in anregender und gewinnbringender Weise der vergangenen und gegenwärtigen Kultur Eiderstedts begegnen können und kulturelle Veranstaltungen von Belang erleben dürfen.

Damit ist es identitätsstiftend für die Eiderstedter, und ein populärer Ort für das regionale, geschichtliche Lernen für auswärtige Besucher.

Es ist beabsichtig, dass das MLE von den Bewohnern Eiderstedts und unseren auswärtigen Besuchern als eine Einrichtung anerkannt wird, die einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Landschaft und zur historischen Bildung von Jung und Alt leistet.

Durch folgende Besonderheiten der Halbinsel Eiderstedt und seiner musealen Präsentation im MLE erfährt das Haus auch eine überregionale Bedeutung:

  • Migrationsbewegungen des 8., 11. und 16. Jahrhundert aus den heutigen Niederlanden
  • Entstehung der geografischen Landschaft durch Deichbau
  • Christianisierung durch intensive Missionierung (s. Landschaft der 18 Kirchen )
  • radikaler Wirtschaftswandel durch Einwanderer des 16. Jahrhunderts; damit einhergehend die Entwicklung von Handel mit Bootfahrten und Tönninger Hafen, Hausformen, Trachten, Sitten und die plattdeutsche Sprache
  • Entstehung eines reichen und damit selbstbewussten Bauernstandes, der es durch den Erwerb von herzoglichen Privilegien verstand, aus den geografischen Dreilanden eine Einheit mit eigener Verfassung, teilweise eigenem Recht und partieller Selbstverwaltung zu installieren (vergleichbares galt nur noch für die Insel Fehmarn)
  • dänischer Absolutismus, nationalistische Ordnung in Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr, Merkantilismus, besondere Grabkultur, Epitaphien und Schulen
  • Entstehung des neuen Wirtschaftszweiges Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert bei gleichzeitigem Niedergang der traditionellen Landwirtschaft

Durch diese Besonderheiten in Vergangenheit und Gegenwart ist es das Ziel des Museums Landschaft Eiderstedt, alle kulturellen Akteure der Landschaft zusammen zu bringen, um eine möglichst umfassende Darstellung der hiesigen Kunst und Kultur, Wirtschaft und Alltagsleben sowie Menschen und Natur anbieten zu können.

Stand Juni 2024

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