Leitbild des Museums Landschaft Eiderstedt
Das Museum ist das kulturhistorische Museum der Landschaft Eiderstedt. Es konzentriert sich darauf, Relikte aus der Geschichte der geografisch und historisch ein Einheit bildende Halbinsel Eiderstedt zu sammeln, zu erforschen, zu bewahren und in themenbezogenen Ausstellungen Wissen über die Kulturgeschichte der Landschaft zu vermitteln.
Das Museum Landschaft Eiderstedt (MLE) will das Interesse der Bürgerinnen und Bürger in St.Peter-Ording und in Eiderstedt für die Kultur in Vergangenheit und Gegenwart anregen und unterstützen; es will gleichzeitig auch den Gästen in der Region die kulturelle Besonderheit der Landschaft Eiderstedt vermitteln.
Dazu hat sich der Betreiberverein des Museums folgende Ziele gesetzt:
- Pflege und Erhalt des Museums mit seiner Tätigkeit zu unterstützen
- mit seiner Tätigkeit die touristische Attraktivität der Kulturlandschaft Eiderstedt und des Kurortes St. Peter-Ording zu fördern
- in der Öffentlichkeit durch Vorträge zu Literatur, Musik, Theater und Film, bildender Kunst und Alltagskultur, Lesungen, Gesprächskreisen und öffentlichen Veranstaltungen das kulturelle Leben zu intensivieren
- für die Begegnung zwischen den Generationen auf dem Gebiet der kulturellen Verständigung ein Forum zu bieten, insbesondere jungen Bürgern und Bürgerinnen eine Entfaltung ihrer kreativen Ideen zu ermöglichen.
Das Museum Landschaft Eiderstedt soll als ein Ort gesehen werden, an dem Menschen in anregender und gewinnbringender Weise der vergangenen und gegenwärtigen Kultur Eiderstedts begegnen können und kulturelle Veranstaltungen von Belang erleben dürfen.
Damit ist es identitätsstiftend für die Eiderstedter, und ein populärer Ort für das regionale, geschichtliche Lernen für auswärtige Besucher.
Es ist beabsichtig, dass das MLE von den Bewohnern Eiderstedts und unseren auswärtigen Besuchern als eine Einrichtung anerkannt wird, die einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Gedächtnis der Landschaft und zur historischen Bildung von Jung und Alt leistet.
Durch folgende Besonderheiten der Halbinsel Eiderstedt und seiner musealen Präsentation im MLE erfährt das Haus auch eine überregionale Bedeutung:
- Migrationsbewegungen des 8., 11. und 16. Jahrhundert aus den heutigen Niederlanden
- Entstehung der geografischen Landschaft durch Deichbau
- Christianisierung durch intensive Missionierung (s. Landschaft der 18 Kirchen )
- radikaler Wirtschaftswandel durch Einwanderer des 16. Jahrhunderts; damit einhergehend die Entwicklung von Handel mit Bootfahrten und Tönninger Hafen, Hausformen, Trachten, Sitten und die plattdeutsche Sprache
- Entstehung eines reichen und damit selbstbewussten Bauernstandes, der es durch den Erwerb von herzoglichen Privilegien verstand, aus den geografischen Dreilanden eine Einheit mit eigener Verfassung, teilweise eigenem Recht und partiller Selbstverwaltung zu installieren (vergleichbares galt nur noch für die Insel Fehmarn)
- dänischer Absolutismus, nationalistische Ordnung in Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr, Merkantilismus, besondere Grabkultur, Epitaphien und Schulen
- Entstehung des neuen Wirtschaftszweiges Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert bei gleichzeitigem Niedergang der traditionellen Landwirtschaft
Durch diese Besonderheiten in Vergangenheit und Gegenwart ist es das Ziel des Museums Landschaft Eiderstedt, alle kulturellen Akteure der Landschaft zusammen zu bringen, um eine möglichst umfassende Darstellung der hiesigen Kunst und Kultur, Wirtschaft und Alltagsleben sowie Menschen und Natur anbieten zu können.
Stand Juni 2014