Geschichte

Zur Geschichte des Museums

Der Beginn geht auf eine Initiative des Tönninger Bürgermeisters Ehrich im Jahre 1902 zurück, der die Bevölkerung der Stadt zum Spenden von „Alterthümern“ aufrief. Sehr schnell kam der Grundstock einer Sammlung zustande. Zunächst besorgte die Stadt Tönning deren Zurschaustellung an zwei verschiedenen Ausstellungsorten. Ende 1912 übernahm die damalige Kreisverwaltung die Sammlung als „Heimats-Museum des Kreises Eiderstedt“. Da 1933 die Auflösung des Kreises erfolgen sollte, wurde die Bezeichnung des Hauses erneut geändert: Seitdem gibt es das „Eiderstedter Heimatmuseum“.

Vorwiegend Schenkungen von Bürgern und einzelne Legate bereicherten die Sammlung des Kreismuseums bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges beträchtlich. Ankäufe waren die Ausnahme. Besondere Verdienste erwarben sich als Leiter Dr. Geerkens, zuvor Landwirtschaftsdirektor in Oldenburg, später Berlin, welcher von 1911 bis 1928 die Erweiterung des Hauses bestimmte, und in der Nachfolge der bereits zuvor im Auftrage des Landeskonservators der Provinz Schleswig-Holstein als Restaurator tätig gewesene Wilhelm Jensen aus Garding (1928 bis 1942).

Im Verlaufe des letzten Krieges trat nicht nur ein Stillstand in der Pflege des Museums ein, die Sammlung litt auch durch witterungsbedingte Einflüsse. Offensichtlich sind nach Kriegsende auch Verluste durch Diebstahl an Auslagerungsorten erfolgt. – 1946 beschloß der erste neue Kreistag die von der britischen Militärverwaltung genehmigte Neueinrichtung des Museums. Sie erfolgte in St. Peter (welches erst 1967 mit Ording vereinigt werden sollte), da die baulichen Voraussetzungen in Tönning nicht mehr bestanden. Im September 1951 konnte das „Eiderstedter Heimatmuseum“ neueröffnet werden. Als Gebäude wurde ein 1752 erbautes Eiderstedter Haus im Ortskern von St. Peter ausgewählt, das nach seinem letzten Besitzer als „Haus Jensen“ bekannt ist. Die neu ausgestellte Sammlung entsprach nicht mehr gänzlich der ursprünglichen. Zahlreiche wertvolle Objekte konnten restauriert werden. Die Situation besserte sich, als 1976 mit der Einrichtung der „Stiftung Nordfriesland“ eine sachkundige kunsthistorische Inventarisierung und Neuordnung erfolgte. Es erfolgten nun auch Ankäufe. Zur Betreuung des Museums fanden sich stets ehrenamtliche Helfer.

 

Gegenwart:
1998 änderte sich der Status des Museums erneut wesentlich: Die in unsere Gegenwart bestimmende Finanznot in den öffentlichen Kassen veranlaßte auch den Kreis Nordfriesland, unser Museum aus seiner Unterhaltung zu entlassen. Diese hat in der Nachfolge die Ortsgemeinde St. Peter-Ording übernommen. In ihrem Auftrage kümmert sich nun ein eigens dazu gegründeter Förderverein „KulturTreff“. 2004 erfolgte die endgültige Rückkehr zur Selbstständigkeit Das gesamte Inventar wurde an das „Amt Eiderstedt“ übergeben und in einem auf Eiderstedt neu eingerichteten Archiv eingelagert. Wie in der Gründungsphase vor 104 Jahren ist das Museum wieder ein Regionalmuseum – das Museum der Landschaft Eiderstedt.

Dr. Dieter Undeutsch
Oktober 2004

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